Es ist einer der am heißesten ersehnten Filmstarts der Woche: Greta Gerwigs Realverfilmung von „Barbie“. Das Ergebnis: ein solider, doch wenig überraschender Blockbuster.
Regisseurin Greta Gerwig durfte als Kind nicht mit Barbies spielen. Vermutlich ist das der Grund dafür, dass ihr neuer Film über die Mannequin-Puppen irgendwie nicht so richtig zündet. Gerwig scheint selbst dermaßen Freude daran zu haben, Barbie und Ken mitsamt Zubehör (Traumhaus! Rollerskates! Arztpraxis!) lebendig werden zu lassen, dass ihr eigentliches Anliegen verwischt. Weil Gerwig aber Feministin ist und als solche gerade den Zuschauerinnen vor Augen führen möchte, dass man auf Schönheitsideale wie groß, dünn, blond nichts geben sollte, überschüttet sie die pinke Zuckerwelt mit einer Extraportion US-amerikanischem Pathos. Moral mit der fettarmen Keule. Schade, da hätte man mehr erwartet.
Man ist ja Fan. Von Gerwig, die als Schauspielerin („Frances Ha“) und Regisseurin („Lady Bird“) viele Male bewiesen hat, dass sie kluges, unterhaltsames Geschichtenerzählen mit Nachklang draufhat. Vom Geheimtipp aus der Theaterwelt wurde sie zur gefeierten Oscar-Aspirantin. Und darf nun aus dem Vollen schöpfen. Ein Budget von 100 Millionen Dollar soll die 39-Jährige für die Realverfilmung von „Barbie“ zur Verfügung gehabt haben. Die investiert sie klug. Allem voran in das Ensemble.
Barbie“ Weltpremiere In Los Angeles: Die Welt Ist Rosarot
Margot Robbie als lebendig gewordene Barbie – die Idealbesetzung. Von der Schauspielerin übrigens selbst gewählt. Sie hatte die Idee zum Film, schlug Greta Gerwig und deren Partner Noah Baumbach vor, das Drehbuch zu schreiben. Denen machte es so viel Spaß, dass Gerwig gleich noch die Regie übernahm.
Als Ken darf voller Selbstironie Mädchenschwarm Ryan Gosling glänzen. Auch dem macht es sichtlich Spaß, den trotteligen Schönling zu geben, der sich einzig über die Zuneigung von Barbie definiert und zwar ständig am Strand abhängt, aber selbst dort nicht mehr drauf hat als hübsches Accessoire zu sein. In den ersten 30 Minuten ist dieser Film also vor allem: ein wahr gewordener Mädchentraum; eine Reise ins Barbieland, wie sie Abertausende Kinder seit Jahrzehnten in ihrer Fantasie unternehmen. Helen Mirren kommentiert das im Original auf trockene Art – und sorgt so für die ersten Brüche. Denn natürlich ist das, was wir sehen, nicht so perfekt, wie es scheint. Als eine schwangere Barbie zu sehen ist, heißt’s von der Erzählerin: „Da nicht mit der Kamera draufhalten, die hat Mattel doch längst aussortiert.“ Tatsächlich hatte das Spielzeugunternehmen, das die Puppen seit 1959 vertreibt, auch eine Barbie mit Babybauch im Angebot – die wurde aber rasch wieder eingestellt. Wie so viele andere. Mehrere Modelle lässt Gerwig auferstehen, von denen man kaum glauben mag, dass es sie tatsächlich gegeben hat. Pubertäts-Skipper zum Beispiel: Hob man ihr Ärmchen, vergrößerte sich ihr Busen. Kannste dir nicht ausdenken.
Gerwig nimmt das alles auf die rosarote Schippe, auch die ausnahmslos männliche Führungsriege des Mattel-Konzerns in der realen Welt, in die Barbie und Ken reisen und dadurch alles auf den Kopf stellen. So gern man Will Ferrell auch dabei zuschaut, wie er den chauvinistischen, belämmerten CEO gibt, der angesichts der weiblichen Cleverness völlig überfordert ist; und so treffend Gerwig Frauen karikiert, die an den Lippen ihrer ihnen die Welt erklärenden Männer hängen; so richtig es ist, dass patriarchale Strukturen hierzulande noch lange nicht abgeschafft sind („Wir verstecken sie nur besser“) – so wenig neu oder überraschend ist das alles. Und dadurch erscheint die Moral von der Geschichte am Ende etwas dünn („Liebe dich selbst und definiere deinen Selbstwert nicht über das je andere Geschlecht“).
Margot Robbie 'in Tears' On Barbie Set With Ryan Gosling
Gerwig überspitzt diesen Film, der für Jugendliche wie Prosecco schlabbernde Frauen beim Junggesellinnenabschied gleichermaßen funktioniert, zum Musical, lässt etliche Kens boygroup-mäßig tanzen und singen. Amüsiert sich über der Frauen größte Sorge – Cellulite („Das breitet sich aus. Dann wirst du weinerlich und kompliziert.“ – „Nein!“). Und liefert alles in allem einen soliden, kunterbunten Blockbuster mit feministischem Anstrich und reichlich Gefühlsduselei. Alle, die sich etwas mehr Finesse und weniger mit Tränen in den Augen gehauchte Allgemeinplätze wünschen (Barbie zu einer alten Frau: „Sie sind wunderschön!“ Und sie: „Das weiß ich doch.“), schaut lieber raffiniertere Werke, den grandiosen „Promising young Woman“ zum Beispiel. Entpuppt sich als eindrucksvoller.Blonde Haare, ein pinkes Traumhaus und ein noch pinkeres Cabrio: Seit mehr als 60 Jahren gehört Barbie zu den beliebtesten Spielzeugfiguren der Welt. Nun soll die populäre Puppe ihren eigenen Realfilm bekommen. In der Hauptrolle: Margot Robbie als Barbie. Die bisherigen Trailer verraten, dass Dich wohl alles erwartet, aber kein typischer Barbie-Film. Das ist bisher bekannt!
Ihr Film-Debüt gab Barbie bereits im Jahr 1987. In „Barbie and the Rockers: Out of This World“ absolvierte die beliebte Spielzeugpuppe eine erfolgreiche Welt-Tournee mit ihrer Rockband und trat sogar im All auf, um ein Zeichen für den Weltfrieden zu setzen. Mehr als 40 weitere Barbie-Filme erschienen in den vergangenen Dekaden, ob animiert oder in der guten alten Zeichentrick-Variante.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Barbie (Margot Robbie). Sie ist in ihrer Heimat, einer Barbie-Welt, in der alles und alle perfekt sind, nicht mehr willkommen. Sie tanzt nämlich aus der Reihe und stellt Fragen wie: „Macht ihr euch jemals Gedanken um den Tod?“. Sie muss ihre Barbie-Heimat hinter sich lassen und sich in der realen Welt behaupten. Dabei erlebt sie so manches Abenteuer zusammen mit Ken, den sie wohl lieber nicht dabeigehabt hätte. Am Ende ist es Barbie, die ihre Heimat retten muss. Dabei kommt sie zu einer wichtigen Erkenntnis.
Margot Robbie Just Cosplayed All Of The Career Barbies
Die bisherigen Trailer versprechen ein visuelles Spektakel mit jeder Menge Witz und dem nötigen Tiefgang. Dadurch kommt nicht nur die Australierin Margot Robbie voll zur Geltung, sondern auch zahlreiche weitere Darsteller:innen.
Die Rolle des Ken wird „La La Land“-Star Ryan Gosling übernehmen, wie Deadline berichtet. Eigentlich hatte der Hollywood-Star die Rolle abgelehnt, weil sein Terminkalender zu voll sei, doch für die Verantwortlichen gab es keine Alternative zu Gosling. Warner Bros. blieb hartnäckig und konnte den Schauspieler schließlich doch noch überreden, als sich in seiner Planung eine Lücke auftat. So wird Gosling als Ken aussehen:
Du bist ein Fan von Ryan Gosling? Hier findest Du die sechs besten Titel mit dem Hollywood-Star. Wer spielt noch im Barbie-Film mit?
Ryan Gosling To Play Ken In Margot Robbie's 'barbie' Movie
Neben Margot Robbie wird zudem Issa Rae als Präsidentinnen-Barbie zu sehen sein, Emma Mackey als Barbie mit einem Nobelpreis in Physik, Ritu Arya als Barbie mit einem Pulitzer-Preis, Hari Nef als Ärztin-Barbie, Sharon Rooney als Anwältin-Barbie, Ana Cruz Kayne als Richterin-Barbie des Obersten Gerichtshofs, Alexandra Shipp als Autorinnen-Barbie und Nicola Coughlan als Diplomatinnen-Barbie.
Außerdem wird Kate McKinnon als „die Barbie Deiner kleinen Schwester“ zu sehen sein: mit abgeschnittenen Haaren, Malereien im Gesicht und im Spagat. Zusätzlich werden im Barbie-Film jede Menge weitere Kens auftauchen. Ihr Job ist laut den Filmplakaten: „nur Ken.“
Auch Klamauk-Komiker Will Ferrell wird in der Barbie-Verfilmung mitwirken, als CEO des Spielzeugherstellers Mattel, der die Barbie-Puppen produziert. „Der Film ist eine liebevolle Hommage an die Marke, könnte gleichzeitig aber nicht satirischer sein“, erzählt Ferrell in einem Interview mit dem Wall Street Journal. „Er ist ein erstaunlicher Kommentar zum männlichen Patriarchat, zu Frauen in der Gesellschaft, warum Barbie kritisiert wird und warum trotzdem jedes Mädchen mit Barbie spielen will.“ Einen typischen Barbie-Film solltest Du also nicht erwarten.
Margot Robbie On Not Kissing Ryan Gosling In 'barbie' (exclusive)
Als die Barbiepuppe 1959 auf den Markt kam, war die Welt für Frauen noch ganz anders, als wir sie heute kennen. In der Gesellschaft hatte das weibliche Geschlecht vergleichsweise wenig Platz und Entscheidungskraft. Du darfst davon ausgehen, dass der Barbie-Film mit Margot Robbie ein anderes Bild zeichnen wird. Denn auf dem Regie-Stuhl sitzt „Little Women“-Macherin Greta Gerwig, die Du vor allem für die gelungene Darstellung von weiblichen Vorbildern kennen könntest. Mit LuckyChap ist zudem die Produktionsfirma von Margot Robbie an den Dreharbeiten beteiligt, die ihren Schwerpunkt als „Frauen-fokussiert“ bezeichnet.
Auch das Drehbuch für den Barbie-Film steuern Gerwig und ihr Partner Noah Baumbauch bei. Es handele sich dabei um eins der besten, die er je gelesen habe, schwärmt der Agent von Schauspieler Simu Liu, der ebenfalls in dem Film mitspielt. In einem Interview mit GQ verrät Liu: „Das hat er wortwörtlich so gesagt. Er hat zu mir gesagt: „Wenn ich meine Karriere auf ein einziges Drehbuch setzen müsste, dann wäre es das Barbie-Drehbuch. Ich denke wirklich, dass Du es machen solltest.“ Auch Ryan Gosling bezeichnete das Skript als das beste, das er je gelesen habe. Im Film werden Liu und Gosling wohl Konkurrenten sein, wie die bisherigen Trailer verraten. Gerwig selbst beteuerte in einem Interview mit Architectural Digest, dass bei allem gesellschaftlichen Tiefgang auch das Kindliche in ihrem Film nicht zu kurz kommen solle.
Seit einigen Jahren sind die Macher:innen der Spielzeugreihe verstärkt um Diversität und ein ausgeglicheneres Frauenbild bemüht. So werden die Plastikpuppen längst nicht mehr nur im vermeintlichen Schönheitsideal Westeuropas hergestellt. Es gibt Mattels Ikone mittlerweile in unterschiedlichen Hautfarben und Körperformen – da liegt es nah, dass sich auch der Barbie-Film dieser Themen annimmt. Als Ziel des Streifens nennt Hauptdarstellerin Robbie im Interview mit dem Hollywood Reporter: „Was auch immer die Leute erwarten, wir möchten ihnen etwas völlig anderes präsentieren − das, von dem sie nicht wussten, dass sie es sehen möchten.“
Margot Robbie Und Ryan Gosling Drehen In Superschrägem Look
Zumindest in einer Hinsicht wird der Barbie-Film wohl allen Erwartungen gerecht: In einem Interview mit dem Magazin Architectural Digest verriet Produktionsdesignerin Sarah Greenwood, dass für die Dreharbeiten so viel pinke Farbe zum Einsatz gekommen sei, dass der große Bedarf für einen internationalen Engpass gesorgt habe.
Für einen ganz eigenen Hype sorgt aktuell die Musik zum Barbie-Kinofilm. So
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